Bei welchen Delikten braucht man Strafantrag
Definition: Absolute Antragsdelikte sind Straftaten, bei denen die Strafverfolgungsbehörden nur aufgrund eines ausdrücklichen Strafantrags eines Berechtigten tätig werden dürfen. Beispiele: Beleidigung, Hausfriedensbruch, einfache Körperverletzung. Welche Voraussetzungen müssen für einen Strafantrag bei absoluten Antragsdelikten erfüllt …
Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung: Bei bestimmten Delikten entscheiden die Betroffenen, ob die Straftat verfolgt wird – mit einem Strafantrag. Das Ermittlungsverfahren beginnt dann, wenn die Strafverfolgungsbehörden von einer Straftat erfahren.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft darf in einem solchen Fall nicht tätig werden und Ermittlungen durchführen. Absolute Antragsdelikte im Strafgesetzbuch (StGB) sind: Hausfriedensbruch, § 123 StGB. Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht, § 145a StGB. Beleidigungsdelikte, §§ 185, 186, 187 StGB i.V.m. § 194 StGB.
Offizialdelikte sind der Regelfall und z. B. Straftaten wie Mord, Raub, Betrug oder der Bereich der Wirtschaftskriminalität. Das Gegenstück zu den Offizialdelikten sind die Antragsdelikte, bei …
Relative AntragsdelikteKörperverletzung § 223 StGB.fahrlässige Körperverletzung § 229 StGB.Nachstellung § 238 Abs. … Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen § 248a StGB.Entziehung Minderjähriger § 235.Computersabotage § 303b StGB.Sexueller Missbrauch von Jugendlichen § 182 (Nur Abs. … Sachbeschädigung § 303 StGB.More items…
Welche Delikte benötigen einen Strafantrag?
Folgende Antragsdelikte gibt es:
Hausfriedensbruch (§ 123 des Strafgesetzbuches), Beleidigung (§ 185, § 186, § 187, § 188, § 189 des Strafgesetzbuches), wenn sie nicht gegen eine der in § 194 Abs. 4 des Strafgesetzbuches genannten politischen Körperschaften gerichtet ist.

Wann ist ein Strafantrag nötig?
Während man mit einer Strafanzeige also nur einen strafbaren Sachverhalt meldet, verlangt man mit einem Strafantrag ausdrücklich, dass es zu einer Strafverfolgung kommt. Es ist also nur dann möglich, Strafantrag zu stellen, wenn man selbst Opfer einer Straftat wurde.
Für welche Straftaten Strafantrag?
Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung: Bei bestimmten Delikten entscheiden die Betroffenen, ob die Straftat verfolgt wird – mit einem Strafantrag. Das Ermittlungsverfahren beginnt dann, wenn die Strafverfolgungsbehörden von einer Straftat erfahren.
Wird ohne Strafantrag ermittelt?
Fehlt der Strafantrag stellt dies ein Verfolgungshindernis dar. Die Polizei und Staatsanwaltschaft darf in einem solchen Fall nicht tätig werden und Ermittlungen durchführen.
Welche Straftaten sind Offizialdelikte?
Als Offizialdelikt wird eine Straftat bezeichnet, die von der Staatsanwaltschaft von Amts wegen verfolgt wird. Welche Straftaten sind Offizialdelikte? Als Beispiele für Offizialdelikte lassen sich unter anderem fahrlässige Tötung, Erpressung, Mord, Totschlag oder Raub anführen.
Ist die einfache Körperverletzung ein Antragsdelikt?
Die Körperverletzung ist – wie auch die fahrlässige Körperverletzung – nach § 230 StGB ein Antragsdelikt, da es sich hierbei nur um Bagatellstraftaten handelt. Deshalb wird die einfache Körperverletzung grundsätzlich auch nur auf einen Strafantrag (§§ 77 ff.
Was sind keine offizialdelikte?
So sind Diebstahl, Unterschlagung, Betrug und Untreue grundsätzlich Offizialdelikte. Beziehen sie sich jedoch auf geringwertige Sachen bzw. geringwertige Vermögensvorteile, so sind sie nur als relative Antragsdelikte verfolgbar (§ 248a, § 263 Abs.
Was ist besser Strafantrag oder Strafanzeige?
Während man bei der Strafanzeige dem Strafverfolgungsorgan nur mitteilt, dass man Kenntnis von einem Sachverhalt hat, der strafrechtlich relevant sein könnte, verlangt man mit dem Strafantrag die strafrechtliche Verfolgung einer Tat.
Warum stellt man einen Strafantrag?
Dem Strafantrag kommt hingegen weitergehende Bedeutung zu. Er ist oftmals Voraussetzung dafür, dass eine Straftat überhaupt verfolgt werden kann. Denn zahlreiche Straftaten werden nur auf Antrag verfolgt. Das Strafantragsrecht ist im Strafgesetzbuch, in der Strafprozessordnung und zahlreichen Nebengesetzen geregelt.
Was wird strafrechtlich verfolgt?
Als Strafverfolgung wird die gesamte Tätigkeit des Staates zur Verfolgung von Straftaten bezeichnet. Die Strafverfolgung wird zuvor durch die Strafverfolgungsbehörden wie beispielsweise die Staatsanwaltschaft und ihre Ermittlungspersonen während des Ermittlungsverfahrens durchgeführt.
Was passiert wenn kein Strafantrag gestellt wird?
Fehlt es an einem wirksamen Strafantrag, kann die Tat weder angeklagt noch abgeurteilt werden. Folglich muss zwingend ein Strafantrag durch die berechtigte Person gestellt werden, wenn die Tat verfolgt werden soll. Daneben gibt es die relativen Antragsdelikte.
Wird Körperverletzung ohne Anzeige verfolgt?
§ 223 StGB und einer fahrlässigen Körperverletzung gemäß § 229 StGB gemäß § 230 StGB ein solcher Strafantrag in der Regel notwendig. Die gefährliche Körperverletzung gemäß § 224 StGB und die schwere Körperverletzung gemäß § 226 StGB werden stets auch ohne Strafantrag verfolgt.
Was gilt als leichte Körperverletzung?
Eine einfache Körperverletzung liegt laut Gesetz vor, wenn der Täter eine andere Person körperlich misshandelt oder deren Gesundheit schadet. Dies ist der Fall, wenn das körperliche Wohlbefinden oder die körperliche Unversehrtheit in nicht unerheblichem Maße beeinträchtigt ist. Mehr zur Definition finden Sie hier.
Was tun bei Strafantrag?
- Strafanzeige erhalten, was nun? Mal rechnet man damit, mal kommt sie völlig unerwartet, mal ist sie berechtigt, mal rührt sie aus böser Absicht eines Konkurrenten oder verärgerten Nachbarn.
- Ruhe bewahren. …
- Vorwurf abklären. …
- Schweigen Sie zu dem Vorwurf. …
- Konsultieren Sie einen Rechtsanwalt Ihres Vertrauens.
Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?
es besteht keine Pflicht der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, ob gegen jemanden ermittelt wird. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten. Dies ergibt sich aus § 170 Abs. 2 Satz 2 StPO.
Wann erfährt Beschuldigter von Anzeige?
Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
Was zählt nicht als Körperverletzung?
Eine Körperverletzung ist gegeben, wenn jemand einen anderen körperlich misshandelt oder dessen Gesundheit schädigt. Die bloße Belästigung oder Drohung mit einer Körperverletzung reicht nicht aus, um den Tatbestand der Körperverletzung zu erfüllen.
Wann ist eine Körperverletzung nicht strafbar?
Eine Körperverletzung ist auch dann nicht strafbar, wenn diese im Rahmen einer Notwehr, Nothilfe oder eines Notstandes erfolgt. Wer jemand anderen zur eigenen Verteidigung oder um Gefahren von sich oder anderen abzuwenden am Körper verletzt, kann unter Umständen straffrei sein.
Wieso Strafantrag?
Der Strafantrag ist der geäußerte Wunsch der Strafverfolgung. Im Gegensatz zu der Strafanzeige hat der Strafantrag rechtsgestaltende Wirkung und stellt eine Prozessvoraussetzung dar. Zudem kann sie nur von Berechtigten gestellt werden. In § 77 StGB ist bestimmt, wer das Recht hat, einen Strafantrag zu stellen.
Wird man informiert wenn gegen einen ermittelt wird?
AW: Wird/wurde gegen mich ermittelt? Sehr geehrter Fragesteller, es besteht keine Pflicht der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, ob gegen jemanden ermittelt wird. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten.
Sollte man als Beschuldigter eine Aussage machen?
Muss ich als Beschuldigter eine Aussage machen? Als Beschuldigter müssen Sie nur Angaben zu Ihrer Identifikation machen. Ansonsten steht Ihnen ein Aussageverweigerungsrecht zu, von dem Sie ohne anwaltliche Unterstützung in jedem Fall Gebrauch machen sollten.
Was zählt schon als Körperverletzung?
Wann liegt eine Körperverletzung vor? Eine Körperverletzung ist gegeben, wenn jemand einen anderen körperlich misshandelt oder dessen Gesundheit schädigt. Die bloße Belästigung oder Drohung mit einer Körperverletzung reicht nicht aus, um den Tatbestand der Körperverletzung zu erfüllen.
Kann man ohne Beweise bestraft werden?
Nein. Es sind die Strafverfolgungsbehörden, die nachweisen müssen, dass jemand ein Delikt begangen hat. Wenn dieser Beweis nicht gelingt, muss die Person freigesprochen werden. Das lässt sich aus dem Prinzip der Unschuldsvermutung ableiten: Jeder Angeschuldigte gilt bis zur rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig.
Woher weiss ich ob ein Verfahren gegen mich läuft?
Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten. Dies ergibt sich aus § 170 Abs. 2 Satz 2 StPO. Dabei sollte man seine Personalien (Name, Adresse, Geburtsdatum) angeben, um eine Zuordnung zu ermöglichen.
Was passiert wenn man als Beschuldigter keine Aussage macht?
Verbreiten Sie bewusst Unwahrheiten vor Gericht, um sich selbst oder eine andere Person zu entlasten, können Sie wegen Meineids (Mindeststrafe: 1 Jahr, § 154 StGB) oder wegen einer falschen uneidlichen Aussage (Freiheitsstrafe zwischen 3 Monaten und 5 Jahren, § 153 StGB) bestraft werden.